Xi´an

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Der Flug von Chengdu nach Xi´an geht ohne Probleme. Taxis vom Hotel zum Airport für 60 Yuan (8 Euro). Airport Shuttle Bus vom Xi´an Airport zum Xi´an Bahnhof für 15 Yuan. Zwei Metrostationen weiter zu Beidajie (North Street) für 2 Yuan. Und weitere 5 Minuten zu Fuß zu meinem Hotel.


Geschäftiges Muslimviertel im Herzen der antiken Stadtmauer am Trommelturm

Bekannt unter dem ehemaligen Namen Chang´an (= Ewiger Frieden), eine der ältesten Städte Chinas, diente Xi´an (= der Westliche Frieden) über 11 Jahrhunderte lang vielen Dynastien als Hauptstadt und war der Ausgangspunkt der Seidenstraße.


Abends ist das Viertel von Besuchern überfüllt. Restaurants und Marktbuden bieten allelei islamische chinesische Essen an

Überhaupt war sie die erste Hauptstadt des vereinigten Kaiserreiches China unter der Qin-Dynastie (221 – 206 v. Chr.). Sein erster Kaiser Qin Shi Huang ordnete gleich nach der Thronbesteigerung die Erstellung der Terrakottaarmee und das Mausoleum für sich an.


Die Herstellung von Bonbons wird demonstriert: Lang gezogene weiße Zuckerfaser werden wiederholt geknetet

Xi´an ist heute eine lebhafte moderne Stadt mit 4 Millionen Einwohnern. Die meisten sind Han-Chinesen. Es befinden sich unter ihnen auch die Hui, Nachkommen der damaligen Seidenstraßenreisenden, Diplomaten, Kaufleuten usw., die sich nieder gelassen und mit der einheimischen Bevölkerung vermählt haben. Ihren muslimischen Glauben haben sie bis heute bewahrt und bildet eine starke Gemeinde.


Muslimische Frauen tragen ein Kopftuch, Männer eine weiße Haube. Sie sind Nachkommen von Seidenstraße-Reisenden


Trommelturm bei Nacht

Entsprechend den Inschriften der bis heute gut erhaltenen Stelen wurde die Große Moschee im Jahr 742 AD erbaut während der Tang-Dynastie und mehrere Male durch kaiserliche Anordnungen renoviert.


Die Große Moschee im Zentrum des Muslimviertels

Sie beherbergt noch mehrere Kunstgegenstände aus der antiken Zeit, unter ihnen die unschätzbare handgeschriebene Kopie des Heiligen Korans aus der Ming und den Stadtplan von Mecca aus der Qing-Periode.


Eine Mischung aus chinesischen und orientalischen Komponenten


Eine Oase der Ruhe. Hier das Minarett

In der Gebetshalle sind über 600 Gravuren von klassischen Schriften in dekorativen Design. Die Wände sind mit Inschriften des gesamten Heiligen Korans aus über 600 Holztafeln in Arabisch, 30 von ihnen in Chinesisch.


Gebetshalle nur zugänglich für Muslime


Zahlreiche Souvenirläden um die Große Moschee. Ein neuer Stern im chinesischen Himmel: Oba Mao!


Der Glockenturm, Stadtzentrum, unweit entfernt vom Trommelturm

Am Südtor der Stadtmauer nahe dem Beilin Museum findet sich die ehemals Guanzhong Akademie, errichtet am Ende des 16. Jahrhunderts von dem Gelehrten Fong Congwu, berühmt zu seiner Zeit und bekannt für die Ausbildung der Studenten.


Östlich vom Südtor innerhalb der Stadtmauer: Der Markt für Kalligraphie-Bedarf

Es ist heute der Sitz der Xi´an Normalen Universität. Und die Gegend drum herum wird zu einem Markt für Kaligraphiebedarf sowie Kunstmarkt für Kalligraphien und Malerei.


Guanzhong Akademie

Beilin: Der Stelenwald existiert seit 1087 und hat eine Sammlung von mehr als 4.000 Stelen von der Han-Dynastie bis zur heutigen Zeit. Kalligraphien und eingravierte Texte auf Stele über die Jahre ermöglichen das Studieren der Entwicklung der Kalligraphie als Kunstwerk neben dem wertvollen Inhalt der Inschriften.


Beilin: Der Stelenwald

Die Technik der Epigraphik / Abklatsch der Chinesen Anfang des 7. Jahrhunderts und vermutlich auch schon früher ermöglicht die Vervielfältigung der Eingravierten aufs Papier.

Die Abklatsche sind Sammelobjekte chinesischer Gelehrten und Kenner über Tausend Jahre. In vielen Fällen sind es Papierabklatsche, die vermeintlich ein anfälligeres Medium darstellen und dennoch die einzigen Kopien der Inschriften sind.


Abklatsch-Portraits


“Abklatscher” bei der Arbeit

Nach den bildungsträchtigen Besuchen zu der Großen Moschee und Beilin Museum ist es Zeit für etwas körperliche Betätigung: Radeln auf der antiken Stadtmauer von Xi´an. Ursprünglich erbaut während der Tang-Dynastie (618-907) wurde die Mauer von Zhu Yuanzhang, dem ersten Kaiser der Ming Dynastie (1368-1644) vergrößert und erneuert.


Ein Wachturm der antiken Stadtmauer Xi´ans

Die Mauer ist 12 m hoch, 15 bis 18 m am Fuß und hat einen Umfang von 13,7 km an der Krone. Man kann oben drauf laufen, mit dem Elektrowagen fahren oder ein Mountain bike von einer der Mietstationen mieten, 45 Yuan für zwei Stunden. Ich habe 1,5 Stunde gebraucht um die Mauer mit dem Bike zu umrunden.


Wieder gebaut im 14. Jahrhundert hat Xi´ans Stadtmauer, die als weltgrößte und gut erhaltene Stadtmauer gilt. Auf der Krone ist es 12 m breit


Blick von der Stadtmauer


Xi´an Bahnhof, ein der vielen Fernbahnhöfe der Stadt


Xi´an Stadtmauer, Südtor

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