Madeira (Februar)

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Diesmal sind wir nicht von Bremen geflogen. Direktflug gibt es von Düsseldorf nach Funchal, dauert 4 Stunden. Wir buchten ein Hotel am Flughafen für die Nacht davor inklusiv Parken bis zu max. 4 Wochen für die Dauer der Reise. So können wir am Freitag nach der Arbeit noch losfahren, eine Nacht am Flughafen übernachten und am nächsten Morgen ohne Stress in den Urlaub fliegen.

Funchal am Sonnenuntergang

Der Flug war unspektakulär. Pünktliche Ankunft. Am Flughafen in Santa Cruz bekommen wir unseren Mietwagen, einen BWM mit allen Schikanen, 32.000 km auf dem Tacho, angeblich den kleinsten noch erhältlichen Wagen zur Zeit der Buchung. Der Navi mit Internet ist eingebaut was die Fahrt sehr erleichtert.

Altstadt von Funchal, Zona Velha.

In der Altstadt von Funchal befindet sich unsere 42 qm große FeWo. Ein modernisierter Altbau mit je 4 geräumigen FeWo auf drei Etagen. Abgeschlossene Zufahrt aufs Grundstück zu den Parkplätzen im Hinterhof. Alle Zugänge bis in die Wohnung sind nummerncodiert, die uns zuvor zugeschickt wurden.

Der Blick aus unserem Fenster

Ursprünglich war das Viertel ein Fischerdorf, das älteste Viertel von Funchal, der Hauptstadt Madeiras. Heute reiht sich in dieser Zona Velha ein Restaurant aneinander, wo mögliche Kundschaften am Vorbeigehen aktiv angesprochen werden , d.h. ungefähr alle 10m. Mit der Zeit gewöhnt man sich schnell dran, da es auch nicht unangenehm zudringlich geschieht wie in manch anderen Ländern. Und dies vor allem in der Rua dom Carlos I und Rua de Santa Maria, das sich von der Festung Fortaleza de São Tiago bis zum Bauernmarkt Mercado dos Lavradores in der Innenstadt erstreckt.

Sé Kathedrale von Funchal

Westlich angrenzend an Zona Velha ist die moderne Marina und der Hafen von Funchal. Früher war er ein Anlaufhafen für Dampfschiffe von Europa nach Afrika und Amerika. Heute vor allem für Kreuzfahrtschiffe und Fährschiffe zur benachbarten Insel Porto Santo. Fast täglich können wir aus unseren Fenstern immer neue Kreuzfahrtschiffe beobachten. Dies bringt viele Touristen in die Stadt. Die Innenstadt ist gleich landeinwärts nördlich vom Hafen. Modern und freundlich. Madeira gehört zu der zweit wohlhabendsten Region Portugals nach Lissabon.

Paradiesvogelblume / Königsstrelitzie im botanischen Garten, Funchal.

Die Temperatur in Funchal ist im Februar angenehm warm, tagsüber um 22°C, abends etwas kühler um 15°C, so dass man dann eine dünne Jacke benötigt. Zwischendurch regnet es kurz. Danach kommt die Sonne wieder hervor. In den höheren Lagen im Nordwesten der Insel herrscht meist dunkle Wolke und Nebel. Das können wir von Funchal aus erblicken. Pico Ruivo ist mit 1862m der höchste Berg Madeiras.

Die Küste am São Jorge

Auf der Insel wird u.a. angebaut: Zuckerrohr seit dem 15. Jahrhundert, Banana, Avokado, Anona, Süßkartoffel, Passionsfrucht und Papaya. Da lassen wir nicht lange auf uns warten und greifen ausgiebig zu. Die nahr- und schmackhafte Süßkartoffel ist ein willkommener Ersatz für die übliche Kartoffel.

Unruhiger See, São Jorge

Ab dritten Tag begeben wir uns auf die Erkundung entfernter Gegend der Insel. Am Tag zuvor des botanischen Gartens und Ponta de São Lourenço im Osten der Insel. In São Jorge bei Santana im Norden gehen wir – spontan vom Wegweiser „Ruin“ ableiten lassend – auf den einsamen Küstenpfad am Meer. Der graue Himmel, ein warmer starker Wind, die Brandung, es nieselt wiederholt. Wir beschließen die unwirkliche Atmosphäre wieder zu verlassen. Der Pfad hätte uns zu einer stillgelegten Bootanlegestelle von frühen Zeiten geführt.

Eine Fajã, ein bewirtschafteter Hof am Meer, São Jorge

Weiter geht es nach Levada do Rei. Den Wanderweg Nummero 18 (PR18). Madeira ist bekannte für ihre Wanderwege, es gibt offiziell 23 davon (PR1 bis PR23) mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Die Levadas und Veredas. Die Levadas sind traditionell die Wasserläufe, angelegt seit der Besiedlung der Insel durch die Portugiesen im 15. Jahrhundert und ausgeführt meist von Sklaven, um das Wasser vom regenreichen Gebirge im Norden ins Tal und zu den Plantagen zu leiten. Die Pfade entlang der Levadas wurden benötigt, um die Wasserläufe instand zu halten. Heute werden sie zu wunderschönen Wanderwege. Die Levadas sind auf der Warteliste um ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen zu werden.

Levada do Rei

Wir parken unser Auto am Eingang der Levada do Rei am Wegesrand. Der Wanderweg führt tief in den Lorbeerwald (Laurisilva), UNESCO-Weltnaturerbe seit 1999, am Hang entlang. Er hat eine kaum spürbare Steigung, die man erst beim Rückweg bemerkt, das Wasser soll ja abfließen!

Der Lorbeerwald (Laurisilva).

Es nieselt zeitweise, kaum Sonne kommt zum Vorschein, nach oben ist es dunkel und nebelig, der Pfad stellenweise matschig, nach unten kann man steil und tief in die Schlucht gucken. 5,3 km lang ist der Hinweg bis zum Bach Ribeiro Bonito. Kurze Pause und den gleichen Weg zurück. Etwas mehr als drei Stunden haben wir gebraucht für die Strecke.

Traditionelles Bauernhaus, Santana

In Santana haben wir eine Kaffeepause bevor es weiter geht in Richtung Zuhause. Ein Tag voller Eindrücke!

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