Zagora

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Wir verlassen Marrakesch in südöstliche Richtung auf die Serpentine des Atlas. Viele Straßenerneuerungen bremsen die Geschwindigkeit bis auf 20 km/h herunter. Die grüne Vegetation ändert sich sobald wir uns Ait-Ben Haddou annähern.

War es eine Masche? Wir wurden regelrecht bei 50 kmh gestoppt. Ein junger Mann sprang auf die Straße und bat uns um die Mitnahme bis zur nächsten Stadt Ouarzazate 60 km weiter entfernt. Sein Auto stand am Fuß eines Hügels am Straßenrand mit offener Motorhaube wegen angeblichen Motorschadens. Kommend von der Ferne konnten wir schon sehen wie ein anderer Mann den Hügel runter lief, um ihn zu informieren?
Wir lehnten es ab, ihn mitzunehmen, boten aber an, eine Nachricht an seine Verwandten in Ouarzazate zu übermitteln was er akzeptierte. Ist es wirklich notwendig da hier fast alle ein Handy besitzen? Wir haben doch die Nachricht an seinen “Cousin” Hassan 3 Stunden später übergeben. Er saß auf dem Bürgersteig gegenüber der Tankstelle und spielte mit anderen Männern Spiele. Wir lehnten dankend sein Angebot von “marokkanischer Gastfreundschaft” ab, da wir wirklich weiter fahren mussten.


Ksar Ait-Ben-Haddou

Das aus Lehm gebaute Dorf Ait-Ben-Haddou liegt entlang der ehemals Handelsroute der Karawanen in die Sahara. Heute ist es ein UNESCO-Weltkulturerbe und diente als Schauplatz für viele Filme wie z.B. Game of Thrones (2012), Gladiator (2000) oder Lawrence von Arabien (1962) um einige zu nennen. Es gibt Filmstudios in der benachbarten Ouarzazate.


Eingang zum Ait-Ben-Haddou

Sehr mühsam zum Autofahren in der Dunkelheit entlang er engen Landstraßen ohne Straßenbeleuchtung des gut besiedelten Draatals. Alle möglichen unmotorisierten Verkehrsteilnehmer der Altstadt inklusiv Kinder und Esel finden sich immer wieder auf beiden Seiten der Straßen ohne Bürgersteig und niemand hat irgendeine Beleuchtung oder Reflektor. Viele Autos haben, aber sie schalten dann auch alle Lichter an, die sie haben, um zu sehen, was sich drum herum bewegen. So ist man die meiste Zeit geblendet!


Riad Dar Nekhla im Palmenhain. Ein Gästehaus mit Innenhof und Garten

Wir sind froh, endlich in Zagora anzukommen. Die nächste aggressive Kundenwerbung wartet bereits auf uns. Ein anderes Auto drängt uns aus heiterem Himmel zur Seite: Sind Sie Mr X auf dem Weg zum Hotal Y? Nein, danke. Unser Hotel ist Dar Nekhla, gut ausgeschildert und wir haben einen Navi. Kein Problem, wir wissen wo das ist, folgt uns nur. Wir müssen den folgen, da wir nur den einen Weg kennen.


Letzte Karawanserei vor Sahara: Timbuktu in 52 Tagen

Diese zwei Typen mit dem dicken Jeep kleben an uns bis wir im Hotel Abendessen kriegen. Es stellt sich heraus, sie möchten uns eine Reisebegleitung zu den Sanddünen in der Wüste verkaufen. Nein, danke. Wir denken darüber nach und lassen dann wissen, wenn wir mitmöchten. Dies verhindert die zwei nicht, am nächsten Morgen wieder zu kommen und zu fragen. Aber wir bleiben fest, und machen kein Geschäft mit ihnen, aus Prinzipien.

Zagora ist eine Oasensiedlung vor der Sahara. Zwei geteerte Straßen führen dadurch bis zum Ortsausgang. Die restlichen Straßen löchrig und staubig. Touristisch gibt es da nicht viel zu sehen. Wir reisen einen Tag früher ab als geplant. Wir fahren zurück zum Draatal, dann quer nach Westen in Richtung Taroudant.


Diese Verkehrsteilnehmer sind auch in der Finsternis zu erwarten


Diese Kasbahs, Lehmfestungen, reihen sich hintereinander entlang des Draatals

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