Terrakottaarmee

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Kurz nach seiner Thronbesteigerung des Qin Königreiches nach dem Tod seines Vaters veranlasste Qin Shi Huang im Alter von 13 Jahren den Bau seines Mausoleums und wahrscheinlich später als erster Kaiser von China, er besiegte alle sechs anderen streitenden Reiche und gründete das vereinigte China, die Terrakottaarmee außerhalb von Xi´an.

700.000 Männer vom ganzen chinesischen Reich wurden herbei geschickt, die doppelte Arbeitskraft wie für die Bebauung der chinesischen Großen Mauer. Es dauerte 38 Jahre, von 246 bis 208 v. Chr., zu vollenden.


Bing Ma Yong = Soldaten- und Pferdestatuen

Yang Zhifa, ein Bauer aus Xiyang, einem Dorf im Lintong Bezirk, 35 km östlich von Xi´an, war 41 Jahre alt als er mit seinen fünf Brüdern, Yang Wenhai, Yang Yanxin, Yang Quanyi, Yang Peiyan, Yang Xinam, und einem weiteren Mann, Wang Puzhi, am 23. März 1974 einen Brunnen im Tal graben wollte, um ihre Ernte zu bewässern. Sie entschieden sich für ein kleines Waldstück südlich ihres Dorfes.


Rotes Pfeil: ursprünglicher Platz des geplanten Brunnens

Bei der Tiefe von ungefähr 2m bemerkte Zhifa Terrakottafragmente, bronzene Pfeilspitzen und Terrakottaziegel. Sie verkauften die Entdeckungen ans Bezirkskulturcenter. Im Mai 1974 kam ein Team von Archäologen zum Fundort und begann die ersten Ausgrabungen zu tätigen.

Der Ort des Mausoleums war vielen Historikern bereits lange zuvor bekannt. Aber die Terrakottaarmee, als Bing Ma Yong von Einheimischen genannt, wurde rein zufällig gefunden. Sie war nicht in irgendwelcher bis dahin bekannten Literatur erwähnt.

Die ganze Anlage wurde geheim gehalten, um sie vor Plünderung zu schützen. Nach Fertigstellung wurden alle Mitarbeiter der Bauarbeit auf kaiserliche Anordnung getötet durch lebendiges Begraben. Schätzungsweise gibt es 8.000 Soldatenfiguren, 130 Karren, 520 Pferde und 150 Kavalleriepferde. Daneben gibt es auch zahlreiche nicht-militärische Skulpturen.


Trotz Massenanfertigung hat jedes Gesicht einen anderen Ausdruck

Nur ein Viertel der Totenanlage wurde bisher frei gelegt. Wie andere Herrscher seiner Zeit wollte Qin Shi Huang offensichtlich seinen Hofstaat in das nächste Leben mitnehmen. Es spiegelt einen festen Glauben in das Leben nach dem Tod wieder, was bis heute noch tief verwurzelt ist in chinesische Bräuchen und Lebensgewohnheiten.


Forscher fanden heraus, die Statuen waren urspünglich in Farben

Wie kommt man nach Bing Ma Yong von der Stadt Xi´an? Vom Busbahnhof am östlichen Ende des Xi´an Bahnhofs fährt der Touristbus Nr. 5 ca. 1 Stunde bis zum Eingang des Museums. Er ist größer, schicker, wahrscheinlich auch teurer, hat aber auch mehr Warteschlangen und fährt weniger oft. Zwischen der Terrakottaarmee und dem Mausoleum fährt ein Shuttlebus an den Eingängen ohne Entgelt.


Die Funde in Fragmenten, welche von Archäologen identifiziert und filigran wieder zusammen gesetzt werden

Ein paar Meter weiter vom Bus Nr. 5 fährt Bus Nr. 915 zum Lintong Bahnhof für 10 Yuan und von da ein weiterer Bus in wenigen Minuten zu Bing Ma Yong. Alles gut ausgeschildert. Letzter Bus für den Rückweg ist 19:00 Uhr.


Bogenschützer im Stand: Bereit zum Schießen

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